Eine Autobiografie, die sich von den Anfängen einer behüteten Kindheit bis zum Drama des Alkoholismus erstreckt.
Rezension
"Von den Vögeln sind mir die Libellen am liebsten." - dieser kurios- wunderschöne Satz gleicht einem Motto, dem die Erinnerungen an die Kindheit unterworfen sind. Ein Kind, das unter der Obhut einer streng christlichen Mutter heranwächst und trotz aller Einschränkungen (Fußballspielen ist verboten, jedenfalls für den frommen Teil des Dorfesà) voller zauberhafter Erinnerungen ist. Literarisch ist der erste Teil der Autobiografie, die wie eine Biografie in der dritten Person Singular verfasst ist, ein Glanzstück: das Zerbrechliche, Ungewisse der Erinnerungen wird sprachlich meisterlich nachgezeichnet. Auch die Sprache ist hier verzaubert unvollständig. In den nachfolgenden Teilen wächst sich der liebe Junge aus Südschweden zum Schriftsteller aus, der zu Weltruhm gelangt, die Welt bereist, die literarischen und politischen Größen seiner Zeit kennen lernt, am Theater erfolgreich ist, aber in einer schrecklichen inneren Einsamkeit gefangen bleibt, die ihn mehr und mehr in die Trunksucht treibt.
Allen Biographie-LeserInnen und Enquist-Fans sehr gern empfohlen.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Enquist, Per Olov
Enquist, Per Olov:
Ein anderes Leben / Per Olov Enquist. Dt. von Wolfgang Butt. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2009. - 541 S. ; 21 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-446-23270-9 geb. : EUR 24.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch