Kinder suchen Antworten auf ihre großen Fragen.

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Rezension

Humorvoll kommt das Bilderbuch daher, auch wenn es die durch und durch ernste Frage nach Gott beantworten helfen möchte: Schulz erzählt von Gretchen, einem Mädchen, das seine Eltern oft zur Verzweiflung bringt. Als Gretchen in der Schule wieder einmal Ärger bekommt, weil sie ihrer Freundin Paula den Haarzopf abgeschnitten hat, hört sie von ihren Eltern den wütenden Vorwurf: „Glaub ja nicht, dass der liebe Gott das nicht sieht! Irgendwann wird er dich bestrafen!“ Voller Vertrauen auf den „lieben Gott“ beschließt Gretchen, ihn herauszufordern. Sie öffnet die Ventile der vor der Gaststätte „Zur Goldenen Gans“ abgestellten Fahrräder, vertauscht die Einkaufstüten der auf die Straßenbahn wartenden Frauen und öffnet das Hühnergatter des Bauern Schlotmann - kurz: Sie versucht alles, um „gar kein liebes Mädchen“ zu sein. Schließlich setzt sie sich gemütlich an ihren Lieblingsplatz am Rande eines Weges, der nahe an einer alten Scheune vorüber führt. Während Gretchen zufrieden über ihre Schandtaten nachdenkt, nähert sich der Wagen des Kohlenhändlers Jakob, gezogen von einem dicken Pferd. Beinahe wäre Gretchen überfahren worden, hätte das Pferd nicht den Karren aus der Spur gebracht und ihn gegen den Weidezaun gefahren. Gretchen, gerade gerettet, stibitzt einen Apfel vom Küchentisch und bedankt sich damit beim Pferd. „Danke schön, du liebes Pferd! Gib zu, dass du der liebe Gott bist!“

Nicht nur die humorvoll, freche Geschichte, auch die Illustrationen von Dorota Wünsch machen dieses Bilderbuch zu einem wahren Lesevergnügen. Allen Büchereien mit LeserInnen ab dem Kindergartenalter sehr empfohlen. - Näheres im Artikelteil 04/462

Rezensent: Erhard Reschke

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Personen: Schulz, Hermann Wünsch, Dorota

Interessenkreis: Mitteldruck