„Ein Blatt im Wind“ ist nicht irgendein Bilderbuch, sondern ein Kunstwerk.
Rezension
Jedes einzelne Bild in diesem Buch ist ein Gemälde, das es verdient, dass man sich länger mit ihm beschäftigt. Magischer Realismus und naive Malerei klingen in diesem Werk des Illustrators Sanabria an. In eher gedämpften Farben, vor allem Braun-, Blau- und Grüntönen, tritt dem Betrachter die Welt des „El Barco“ entgegen. El Barco ist kein Mensch, sondern die Ausgabe einer Zeitung, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird – eine sehr ungewöhnliche Erzählerin, die Einblicke in die Leben ganz verschiedener Menschen, von der Geburt bis ins Alter, gewährt. Denn „El Barco“ ist ein Zeitungsexemplar, das im Kiosk liegen geblieben war und dessen Blätter einzeln in die Welt hinausgetragen werden zu unterschiedlichen Personen. Diese Blätter, die als Collagen aus Zeitungsschnipseln gestaltet sind, begegnen einer trübseligen Frau, einer Mutter, einem spielenden Kind, der Liebe, dem Schmerz, der Wärme, der Kälte und dem Glück.
Sanabria hat ein Werk erschaffen, an dem sich Kinder wie Erwachsene erfreuen sowie ästhetisch bilden können und das beinahe nostalgisch die Welt eines Printmediums aufleben lässt.Rezensent: Stephanie Jentgens
Personen: Sanabria, José Díaz Domínguez, María Laura Stöckli, Gabriela
Ein Blatt im Wind / Text von José Sanabria u. María Laura Díaz Domínguez. Ill. von José Sanabria. Dt. von Gabriela Stöckli. - Zürich : Nord-Süd Verl., 2018. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. -
ISBN 978-3-314-10442-8
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher