Roman rund um die Ereignisse des Gladbecker Geiseldramas von 1988.

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Rezension

Im August 1988 hielt das Gladbecker Geiseldrama mit drei Toten Deutschland drei Tage in Atem: Die beiden Kleinganoven Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner konnten nach einem Banküberfall unter den Augen der Polizei mit zwei Geiseln abziehen, einen Linienbus kapern, einen 15-Jährigen erschießen – und das live vor Fernsehkameras und Mikrophonen, denn die Pressemeute durfte die Gangster interviewen, in ihrem Fluchtauto mitfahren, sogar mit ihnen verhandeln. Dieser Skandal, wo Medien die Polizeiarbeit behinderten und sich mit Verbrechern gemein machten, ist einzigartig, und Peter Henning hat diese 54 Stunden in einem 600-Seiten-Roman aufgearbeitet, in dem er sowohl reale und fiktive Personen auftreten lässt. Das Ergebnis: enttäuschend. „Ein deutscher Sommer“ ist zwar akribisch recherchiert, Hennings sperrig-kitschiger Sprachstil mit seinen vielen Nebenfiguren und Abschweifungen aber ermüdend.

Gut gemeinte Gesellschaftskritik – aber schlecht gemacht.

Rezensent: Michael Freitag

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Personen: Henning, Peter

Schlagwörter: Deutschland Medien Geiseln