Notizen anlässlich eines Hausbaus unter erschwerten Bedingungen.
Rezension
Viele Bauherren führen ein Bautagebuch, um die Ärgernisse und Schwierigkeiten, die in der Regel mit dem Bauen verbunden sind, festzuhalten, Glücklicherweise denken die meisten nicht daran, ihre Aufzeichningen zu veröffentlichen. Davon hätte auch Annie Proulx abgeraten werden sollen; denn was wir hier lesen, ist keine Erzählung, sondern eine Aufzählung aller nur denkbaren Imponderabillien: Wetterkapriolen in Wyoming, ein schwierig zu bebauendes Grundstück, Eigenheiten des Architekten und der Handwerker, deren Vornamen uns um die Ohren fliegen, Beschaffung des Materials, zwischendurch Arztbesuche und Ausflüge ohne erkennbaren Zusammenhang oder Struktur. Ein Kapitel Genealogie am Anfang erscheint überflüssig, wenn keine der Personen je wieder auftaucht. Die Geschichte Wyomings wird ziemlich konfus abgehandelt. Schliesslich kann sich der Leser darüber freuen, dass es auf dem Grundstück eine interessante Vogelpopulation gibt. Es fehlt jeder Funken Humor oder ein Formwille.
Für eingefleischte Proulx-Fans möglich. Zur Anschaffung in unseren EÖBs und Patientenbüchereien nicht empfohlen.Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Proulx, Annie Walz, Melanie
Proulx, Annie:
Ein Haus in der Wildnis : Erinnerungen / Annie Proulx. Dt. von Melanie Walz. - München : Luchterhand, 2012. - 283 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-630-87248-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher