Heiß ist es im Jahr 2030 - die Klimakatastrophe ist real. Greg lernt die Klimaaktivistin Vera kennen. Psychothriller.
Rezension
Nach dem Unfalltod von Gregs Frau und Sohn, an dem er nicht ganz unschuldig ist, arbeitet er bei seinem Schwager Anton und fälscht im Betrieb für Pestizide Forschungsergebnisse. Für einen Porsche vor der Tür und seine große Wohnung nimmt Greg das in Kauf bis er einen Bericht über ein Mädchen mit langen Zöpfen sieht und über seine Nichte Lucy die Klimaaktivistin Vera kennenlernt. Die Situation eskaliert als es einen Toten im Zusammenhang mit dem tödlichen Pestizid Montrazol gibt. Wollte Dijan ein politisches Buch schreiben? Er bewundert Greta Thunberg, die für viele in seinem Land Frankreich eine Hassfigur ist. Wir sehen vertrocknete Landschaften, Wasserknappheit, unerträgliche Hitze, das Zusammenbrechen der Stromnetze u.a. mehr. Man ertappt sich dabei, die Umgebung mit neuen Augen zu sehen, Vergleiche zu ziehen - auch wenn die Beschreibungen hier und da etwas aufgesetzt wirken. Die Geschichte der handelnden Figuren wird temporeich, und dramatisch zugespitzt erzählt.
Die Geschichte erscheint zur rechten Zeit, spricht emotional an und fesselt bis zur letzten Seite. Der mit Sex und Crime gespickte Umweltthriller erschien im Original bereits 2020.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Djian, Philippe Cassau, Norma
Djian, Philippe:
Ein heißes Jahr : Roman / Philippe Djian. Dt. von Norma Cassau. - Zürich : Diogenes, 2023. - 227 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3,257-07249-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL -