Der Autor erzählt in diesem Bildroman, wie er wegen einer Zeichnung aus dem Iran flüchten und sich auf Asylsuche begeben musste.
Rezension
Dass die Zeichnung einer Kakerlake für ein Kinderbuch von der aserischen Minderheit im Iran als Beleidigung verstanden wurde und Protestdemonstrationen auslösen würde, war Mana Neyestani, der sich mit seinen politischen Karikaturen sonst eher zurückhaltend verhielt, völlig unverständlich. Dennoch beginnt für ihn ein kafkaeskes Szenarium: er wird verhaftet, verhört, eingesperrt. Das erzählt und zeigt er anschaulich in diesem Bildroman, teilweise mit karikiertem Strich, teilweise mit visuellen Metaphern und kurzen Kommentaren aus der Sicht von heute, ebenso spannend wie reflektierend. Einen Hafturlaub kann er zusammen mit seiner Frau zur Flucht aus dem Iran nutzen. Doch dann beginnt der Albtraum der Asylsuche, der zeigt, wie schwierig es ist, als Flüchtling in ein anderes Land zu gelangen. Sein Weg ist abenteuerlich, er wird von Schleppern ausgenutzt, hat mit Behördenwillkür zu kämpfen und verdankt es nur glücklichen Beziehungen, heute in Frankreich leben und arbeiten zu können.
Ältere Jugendliche und Erwachsene finden in dieser Graphic Novel spannende Unterhaltung, aber auch nachdenkenswerte Informationen über den Wert der Pressefreiheit sowie die Probleme von Asylsuchenden.Rezensent: Dietrich Grünewald
Personen: Neyestani, Mana
Neyestani, Mana:
Ein iranischer Albtraum / Mana Neyestani. Dt. von Marin Aeschbach u. Wolfgang Bortlik. - Zürich : Ed. Moderne, 2013. - 200 S. : überw. Ill. ; 25 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-03731-106-6 kt. : EUR 24.00
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