Konfessionsverschiedene Paare dürfen nicht gemeinsam zur Kommunion gehen - das ist heute kaum nachzuvollziehen.
Rezension
Wenn ein evangelischer Mensch mit seinem katholischen Ehepartner zur Kommunion in der Messe geht, dann wird ein Graubereich des Halberlaubten oder Geduldeten betreten. „Ein Kelch für zwei“ ist ein ökumenisches Sachbuch zur katholischen Debatte, in dem von vielen Autor*innen nach guten Argumenten gesucht wird. Eine Zentralfrage: Wer ist Gastgeber beim Abendmahl, der Eucharistie? Die Kirche oder Jesus selbst? Dürfen Theologen überhaupt beschließen, wer „zum Heil“ zugelassen ist? Vom Kirchentagspräsidenten über evangelische und katholische Bischöfe bis zu Dozenten und einer Politikerin sucht man nach Argumenten und Lösungen. Leider sind unter den Autor*innen nur zwei Frauen, sicher ein Symptom der Diskussion. Die theologische Diskussion in diesem Buch mag sich mehrheitlich und fundiert für eine gemeinsame Teilnahme aussprechen. Was aber die „Weltkirche“ anbetrifft, kommt einem das hessische Sprichwort in den Sinn: Es ist, als ob man einem Ochsen ins Horn kneift.
So aussichtslos es scheint, das Buch ist eine gute Grundlage für ökumenische Diskussionen vor Ort.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Bremer, Jörg Benecke, Cecily Schavan, Annette
Ein Kelch für zwei : Zur ökumenischen Debatte um die Kommunion bei konfessionsverbindenden Paaren / Hg. von Jörg Bremer. Mit Beiträgen von Cecily Benecke, Annette Schavan u.a. - Ostfildern : Grünewald, 2019. - 160 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-7867-3187-0
andere christliche Konfessionen (z.B. katholische Kirche, orthodoxe Kirchen, Freikirchen) und Bewegungen (z.B. Kommunitäten, charismatische und fundamentalistische Gruppierungen) - Signatur: Cd 2 - Bücher