Eine grenzüberschreitende Familiensaga von 1919 bis 1990 mit vielen Querverbindungen.
Rezension
Mit einem Krokodil nimmt die Geschichte ihren Anfang. Die Journalistin Seka trifft den deutschen Emigranten und Kommunisten, Ado von Achenbach, in Zagreb. Sie will seine Flucht vor Hitler schildern. Angestupst von seinem Krokodil gerät sie in eine Liebesgeschichte, die geprägt ist vom Nationalsozialismus. In eigenem Stil hat die Tochter, Marina Achenbach, den Weg der Eltern festgehalten. In 120 Bildern setzt sie die Geschichte wie ein Puzzle zusammen: Weil deutsche Truppen bis nach Zagreb vordringen, müssen Seka und Ado nach Berlin fliehen. Als dort Bomben fallen, sucht Seka mit zwei Kindern bei Ados Mutter Schutz. Diese wird deportiert nach Theresienstadt, Ado landet im KZ Leuna. Nach 1945 baut er in Weimar eine Schauspielschule auf. Wegen seiner Affairen kommt es zur Trennung. Seka bleibt unangepasst und siedelt deshalb mit den Kindern von der DDR in die Bundesrepublik über. In vielen Schlaglichtern wird aus dieser bewegten Familiengeschichte ein Zeitportrait zwischen Ost und West.
Ein packender Roman, der die Verflechtungen von Geschichte und persönlichem Schicksal stark im Blick hat.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Achenbach, Marina
Achenbach, Marina:
Ein Krokodil für Zagreb : Roman / Marina Achenbach. - Hamburg : Ed. Nautilus, 2017. - 218 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-96054-033-5 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ach - Buch