Historischer Roman, der die Schrecken des ersten Weltkriegs aus der Erlebnisperspektive eines jungen Iren darstellt.
Rezension
Willie Dunne ist neunzehn, als er sich in Dublin für die Royal Dublin Fusiliers freiwillig zum Militärdienst in der britischen Armee meldet und in den ersten Weltkrieg zieht. Die Grausamkeiten des Stellungskrieges, die Schrecken der Giftgasangriffe, die mörderischen Bajonettkämpfe, das bestimmt die nächsten drei Jahre. Aber auch die Kameradschaft in der Brigade, Freundschaft, und der plötzliche Tod. Der Ersatz füllt prompt die Reihen auf und es wird deutlich, dass der Einzelne letztlich nicht zählt, nur Kanonenfutter ist. - Das wird eingebettet in den schwelenden Irisch-Britischen Konflikt um die irische Unabhängigkeit, den Aufstand von 1916, in die familiären Spannungen wegen des Irlandproblems. - Barry ist ein Meister der psychologischen Feinzeichnung innerhalb eines historischen Rahmens, der Individualisierungen erlaubt, den Einzelnen aber als Opfer, und nicht als entscheidenden Akteur historischer Prozesse sieht. Er steht damit in bester Tradition von Walter Scott. Bewegend!
In diesem Jubiläumsjahr zum Ausbruch des ersten Weltkriegs ist dieses Buch für Leser, die sich vor allem für die emotionale Seite der Kriegsbrutalität interessieren, geeignet.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Barry, Sebastian Oeser, Hans-Christian
Barry, Sebastian:
Ein langer, langer Weg : Roman / Sebastian Barry. Dt. von Hans-Christian Oeser. - Göttingen : Steidl, 2014. - 366 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-86930-663-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher