Milena Jesenká - weit mehr als nur die Freundin Franz Kafkas.
Rezension
Zu Unrecht wird Milena Jesenká (1896 - 1944) auf diese Rolle reduziert. Dass eine nähere Betrachtung ihres Lebens lohnenswert ist, zeigt Alois Prinz in diesem Buch.
Die Prager Professorentochter war schon früh unangepasst, aufmüpfig, an allem interessiert, besonders an ihren Mitmenschen, für deren Wohl sie sich Zeit ihres Lebens einsetzte und dafür schließlich im KZ Ravensbrück endete. Die Eltern, die ihre Tochter nicht zu "bändigen" wussten, bemühten gar die Psychiatrie, um ihr Leben in geordnete Bahnen zu lenken. Doch auch das half nichts, Milena ging konsequent ihre eigenen Wege. Und die waren nie einfach. 24-jährig trifft sie Kafka, mit dem sie eine kurze Beziehung eingeht. Doch sie merkt, dass beide einander nicht gut tun und verlässt ihn. Trotzdem vertraut Kafka ihr seine Briefe an, die Milena treu hütet. Inzwischen ist sie eine angesehene Journalistin geworden, die sich gegen jegliches Unrecht zur Wehr setzt und das NS-Regime auf Schärfste bekämpft. Leidenschaft kennzeichnet ihr Leben.
Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt
Personen: Prinz, Alois
Prinz, Alois:
Ein lebendiges Feuer : Die Lebensgeschichte der Milena Jesenká / Alois Prinz. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2016. - 229 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-82177-5
Biografien, Briefe, Tagebücher - Signatur: Jb - Bücher