Lebensmüder Endfünfziger wird in bester Hollywoodmanier durch nervige Nachbarn wiederbelebt.
Rezension
Jahrzehnte, geprägt von den Konventionen seiner Zeit und den geregelten Abläufen seines Alltags, haben Oves Leben bestimmt und halten ihn fest im Griff. Der plötzliche Tod seiner geliebten Frau und seine überraschende Frühverrentung lassen ihn kummervoll und ratlos zurück. Halt geben ihm nur seine schrulligen Angewohnheiten und seine peniblen Vorbereitungen für ein selbstgewähltes Lebensende. Allerdings zwingt ihn der "ganz normale Wahnsinnö im Leben seiner ungeliebten Nachbarn, hier in diesem spießigen Reihenhausidyll der schwedischen Provinz, sein Schneckenhaus widerwillig und Stück für Stück zu verlassen und, alten Idealen folgend, einzugreifen. Fredrik Backmann ist hier ein tolles Buch gelungen. Es ist ansprechend in Sprache und Konstruktion; es ist sowohl unterhaltsam wie auch ergreifend. Backmann zeigt den Spießer, wie auch den Helden in uns - und unseren langen Weg dorthin.
Eine leicht anzunehmende Lektüre für alle Altersklassen, die in tragisch-komischer Inszenierung tiefgründige Themen unserer Zeit und Gesellschaft behandelt und für Toleranz wirbt.Rezensent: Axel Witkavel
Personen: Backman, Fredrik
Backman, Fredrik:
Ein Mann namens Ove : Roman / Fredrik Backman. Dt. von Stefanie Werner. - Frankfurt : Krüger, 2014. - 362 S. ; 22 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-8105-0480-7 geb. : EUR 18.99
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