Ein persönlicher Bericht über Ausgrenzungen im Alltag und der Weg des Musikers damit umzugehen.
Rezension
Immer wieder fühlt sich der "Mischling" seiner dunklen Haut wegen als Außenseiter, obwohl er in Bayern geboren wurde und dort aufwuchs, den Dialekt perfekt beherrscht. Den Kongo, aus dem der Vater kommt, kennt er nicht einmal. Doch die irritierende Situation am ersten Tag im Kindergarten der Kleinstadt, als ein Kind nicht möchte, dass ein "Neger" neben ihm sitzt, wiederholt sich in ähnlichen Erfahrungen im Alltag immer wieder. Das führt ihn zur intensiven Beschäftigung mit den Ursprüngen des Rassismus. Er fragt sich, was er tun kann, um seiner Umgebung die Angst vor dem Fremden zu nehmen, aber auch die Gefühle eines wegen seiner anderen Hautfarbe Ausgegrenzten zu verstehen. Eindrucksvoll beschreibt Mayonga, was ihm geholfen hat, seinen Weg zu gehen und Verletzungen durch Freundlichkeit, nicht Aggression und Verbitterung, zu begegnen.
Eine einfühlsame, nicht larmoyante Beschreibung des Musikers, die zum Umdenken anstoßen möge.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Mayonga, David
Mayonga, David:
"Ein Neger darf nicht neben mir sitzen" : Eine deutsche Geschichte / David Mayonga mit Nils Frenzel. - München : Komplett Media, 2019. - 276 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-8312-0485-4 kt. : EUR 18.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb May - Buch