Berlin 1919. Die Geschichte der Halbjüdin Lili beginnt und wird erfahrbar durch das Aufeinandertreffen mit der 18jährigen Anja in Berlin 1985. Eine Lebensgeschichte und eine Annäherung an die Faszination der Porzellanherstellung.
Rezension
Anja kommt als erste zu Wort. Berlin 1985. Sie ist 18 Jahre alt, oft schlecht drauf, ihre Eltern wollen sich trennen, sie ritzt sich. Von ihrem Vertrauenslehrer bekommt sie das Angebot als „Gesellschafterin“ bei einer älteren Dame einen Job anzunehmen. Diese wiederum braucht niemanden, der sie unterhält, sie benötigt eine Zeugin für „all die Dinge, die sie erlebt hat.“ Für Anja erschließt sich eine unbekannte Welt. - Berlin 1919. Lili ist 7 Jahre alt, als ihre Mutter stirbt. Ihr Vater ist Jude, die Mutter Christin, aber Religion hat bisher nie eine Rolle gespielt. Ihr Vater ist durch den Teehandel mit Japan vermögend geworden und sein Freund Takeshi ist für Lili verantwortlich während der Abwesenheit ihres Vaters. Durch Zufall lernt Lili die Familie des Direktors der Königlichen Porzellan-Manufaktur Pechmann kennen. So verbinden sich die Welt der Teezeremonie und die des Porzellans. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, muss Lili als Halbjüdin fliehen. Sie lebt in den USA und kehrt nach dem Krieg nach Berlin zurück.
Faszinierende und umfassende Recherche zum Thema Porzellan und zur japanischen Teekultur. Sehr empfehlenswert.Rezensent: Sophie Jünemann
Personen: Saller, Tom
Saller, Tom:
Ein neues Blau : Roman / Tom Saller. - Berlin : List, 2019. - 413 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-471-36004-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher