Ein modernes Märchen, das mit Einfallsreichtum und Sprachwitz zeigt, wie Rassismus und Diskriminierung funktionieren.
Rezension
Die Kellergeigers wollen auswandern, weil niemand Menschen mag, die aus dem Volk der „Kellergeiger“ kommen. Sie ziehen los, wir Leser begleiten sie auf eine Odyssee durch mehrere Länder. Überall, wohin sie kommen, werden sie ausgegrenzt. Und das, obwohl sie die schönste „Kellergeigermusik“ machen, denn ihre Lieblingsinstrumente haben sie immer dabei.
Grumberg erzählt kindgerecht eine hochaktuelle Fluchtgeschichte, die auch historische Bezüge enthält. So bekommen die Kellergeigers ein „K“ auf die Stirn tätowiert.
Viele Aspekte regen zum Nachdenken an. So gibt es keinen Bedarf an Schneiderinnen, da alles in weit entfernten Ländern genäht wird. Wohin die Kellergeigers auch kommen, ihre Kompetenzen sind nie gefragt. Rassismus und absurde Bürokratie regieren die Welt. Dann wird auch noch der älteste Sohn abgeschoben. Zum Glück gibt es ein Happy End: Er wird ein berühmter Geiger, die Eltern treffen ihn nach jahrelanger Trennung wieder.
Bitter ist die Geschichte, aber mit feiner Ironie und „Galgenhumor“ geschrieben und aufgelockert durch zahlreiche großflächige farbige Illustrationen.
Rezensent: Katharina Katt
Personen: Grumberg, Jean-Claude Badel, Ronan Jacoby, Edmund
Grumberg, Jean-Claude:
Ein neues Zuhause für die Kellergeigers / Jean-Claude Grumberg. Ill. von Ronan Badel. Dt. von Edmund Jacoby. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2016. - 85 S. : Ill ; 22 cm. -
ISBN 978-3-941787-22-3
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher