Groos, Heike
Ein schöner Tag zum Sterben Als Bundeswehrärztin in Afghanistan
Bücher

Eine Ärztin, Mutter von 5 Kindern, berichtet von ihren Einsätzen in Afghanistan und erlebt das Schreiben als Therapie.


Rezension

Heike Groos war viermal als Bundeswehrärztin in Afghanistan. 2002 erlebt sie Kabul als einen Ort, in dem mitten in Ruinen und Trümmern Afghanen noch Hoffnung und Kraft besitzen, Zerstörtes wieder aufzubauen. Es ist die „Wave and Smile“-Zeit mit dem Gefühl der Sicherheit gegenüber den Einheimischen. Der schreckliche Angriff 2003 auf den Bundeswehrbus, der für junge Männer auf dem Rückweg in die Heimat zur Todesfalle wird, verändert alles: die Gefühle, das Auftreten der Soldaten, den Glauben an den humanitären Einsatz. H. Groos schildert, was in ihr und anderen in der Welt der ständigen Bedrohung vorgeht, wie man die Bilder von Sterben und Tod nicht mehr los wird, wie der Krieg die Seele verletzt. Doch für verlezte Seelen gibt es kaum Hilfe. Angesichts des Todes blutjunger Menschen scheint ihr das Dasein sinnlos. Sie quittiert den Dienst. Der farbige, detailreiche Bericht, der auch zurückliegende psychische Verletzungen in früheren Lebensabschnitten nicht ausschließt, endet mit einem offenen Brief an die Psychiater und Psychologen der Bundeswehr. Heike Groos lebt jetzt in Neuseeland.

Starker Anstoß zum Nachdenken über ein brennendes Problem.

Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck


Personen: Groos, Heike

Schlagwörter: Krieg Seele Verletzung Kriegsfolgen

Groos, Heike:
Ein schöner Tag zum Sterben : Als Bundeswehrärztin in Afghanistan / Heike Groos. - Frankfurt am Main : Krüger, 2009. - 270 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8105-0877-5

Zugangsnummer: 26053
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher