Ein Mord in Verbindung mit einer Affäre: Mit diesem Plot ist Louise Doughty ein mitreißender Krimi mit Tiefgang gelungen.
Rezension
Ein Schritt zu weit in eine Krypta bringt Yvonne Carmichael in ein anderes Leben. Sie geht in die Kirche nicht etwa zum Beten. Sie hat dort Sex mit einem Wildfremden. Für die Wissenschaftlerin, die nach außen hin nie aus der Bahn geraten ist mit ihrem Mann und zwei erwachsenen Kindern, beginnt eine leidenschaftliche Affäre, in der sie aufgeht – eine Flucht vor dem Altwerden und die Antwort darauf, dass ihre Ehe eigentlich verbraucht ist. Sie und ihr Mann brauchen einen Ruck, eine entschiedene Wendung voneinander weg oder wieder zueinander. So lebt Yvonne den „Traum“, den viele Frauen träumen – und erwacht in einem Albtraum: Sie wird in einen Mord verwickelt. Auf ihrem Weg in die Katastrophe erfährt der Leser immer mehr von ihr, begreift, warum sie den Schritt zu weit getan hat. Wie ein verstecktes Tagebuch wird ihr Leben Stück für Stück aufgeblättert. Und was zum Schluss aussieht wie die Wendung zurück, ist eigentlich der Weg noch einen Schritt weiter.
Gerade für Frauen, deren Kinder ihr eigenes Leben beginnen, ist dieser Krimi eine lohnende Lektüre. Er ist spannend und spricht die Themen an, die sie in dieser Lebensphase bewegen.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Doughty, Louise Arz, Astrid
Doughty, Louise:
Ein Schritt zu weit : Roman / Louise Doughty. Dt. von Astrid Arz. - München : C. Bertelsmann, 2014. - 384 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-570-10195-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher