Eine leise Geschichte um Emanzipation, Gehorsam und fragwürdige Eingriffe.
Rezension
Die Geschichte spielt in der Nachkriegszeit in einer nicht genannten Kleinstadt. Meret ist Krankenschwester mit Leib und Seele. Sie ist stolz, gut in ihrem Beruf zu sein und schafft es zur rechten Hand des Doktors. In der Klinik werden Menschen behandelt, deren Verhalten nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht. Die Operationen erfolgen bei vollem Bewusstsein der Patienten am offenen Schädel. Die betroffenen Synapsen werden abgeklemmt und die unerwünschten Verhaltensmuster sind beseitigt oder der Mensch überlebt das leider nicht. in dem Fall wird alles verschwiegen. Durch eine misslungene OP an einer jungen Frau werden bei Meret bereits bestehende Zweifel offen gelegt. Dazu kommt Sarah, Merets neue Zimmernachbarin. Sie steht den Operationen ebenfalls kritisch gegenüber. Beide Frauen verlieben sich ineinander und beiden ist bewusst, dass diese Gefühle auch nicht als „normal" angesehen werden. Es geht in diesem Roman um das Aufbegehren gegen gesellschaftliche Konventionen und mehr ...
Junge Frauen in Kliniken sind stets folgsam, sauber und makellos und gehorsam, oder? Ein eindrucksvoller Roman.Rezensent: Gabriele Rojek
Personen: Inokai, Yael Hrdina, Lisa
Inokai, Yael:
Ein simpler Eingriff : Ungekürzte Lesung / Yael Inokai. Gelesen von Lisa Hrdina. - Winterbach : Der Diwan, 2022. - 4 CDs ; 270 Min.
ISBN 978-3-941009-92-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher