An eine UFO-Begegegnung glaubt die naive chinesische Bäuerin, was zwei staatstreue Agenten untersuchen.
Rezension
Die ungebildete, grobschlächtige Bäuerin Kwok Yun versorgt einen geretteten „Alien". Dieser Vorfall wird von den überheblichen staatlichen Agenten Beejing und Huang untersucht. In Form von Vernehmungsinterviews erzählt die Autorin Xiaolu Guo nach ihrem Erfolgswerk „Das kleine Wörterbuch für Liebende" vom Einzug der Moderne ins ländliche China. Ähnlich einer Parabel und zugleich satirisch kritisiert sie Kommunismus, Ein-Kind-Politik sowie blinden Fortschrittsglauben. Zwar spielt der Roman 2012 bis 2015, doch zeichnet er ein Bild des aktuellen Chinas. In den knappen Protokollen kommen verschiedene Dorfbewohner zu Wort, offenbaren ihre Eigenheiten, sind natürlich alle linientreu. Die Sprache ist folglich meist einfach, bisweilen holprig. Das „UFO" löst eine Fortschrittslawine aus, bei der die Dorfbewohner letztlich auf der Strecke bleiben.
Die Protokollform fordert den Leser heraus, doch wer sich einfindet und Satirisches sowie Parabeln mag, kann eine ungewöhnliche Perspektive auf China genießen.Rezensent: Kathrin Vogel
Personen: Rademacher, Anne Guo, Xiaolu
Guo, Xiaolu:
Ein Ufo, dachte sie : Roman / Xiaolu Guo. Dt. von Anne Rademacher. - 1. Aufl. - München : Knaus, 2009. - 220 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8135-0353-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher