Drei Fluchtschicksale, eine tiefgekühlte Leiche und eine große Liebe.
Rezension
Wie kann man unbemerkt eine zufällig entdeckte Leiche im Kofferraum eines "geliehenen" Wagens verschwinden lassen? Vor diese makabere Herausforderung werden in Isabel Allendes neuestem Roman drei Menschen während eines gigantischen Schneesturmes in New York gestellt. Da ist zum einen die chilenische, lebenslustige Gastprofessorin Lucia, ihr grummeliger Vermieter Richard, der ebenfalls Professor ist, und zum anderen das junge, gualtmaltekische Kindermädchen Evelyn. Letztere besitzt keine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung und möchte daher keinesfalls mit der Polizei in Berührung kommen. - Wie in ihren Romanen zuvor lässt die Autorin biographische Elemente in die Ausgestaltung ihrer Protagonisten mit einfließen. Der Schauspielerin und Grimme Preisträgerin Barbara Auer gelingt es, mit einem ruhigen und besonnenen Ton eine melancholische Atmosphäre zu generieren, die eindrucksvoll die Stimmung der literarischen Vorlage abbildet.
Für Allende-Fans ein Muss, denn in "Ein unvergänglicher Sommer" ist eine Art Selbstporträt der Autorin enthalten. Zudem eignet sich der Titel für Diskussionsanlässe rund um das aktuelle Thema "südamerikanische Flüchtlinge in den USA".Rezensent: Inger Lison
Personen: Allende, Isabel
Allende, Isabel:
Ein unvergänglicher Sommer : Vollständige Lesung / Isabel Allende. Gelesen von Barbara Auer. Dt. von Svenja Becker. - München : Der Hörverl., 2018. - 9 CDs ; 622 Min. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-8445-3109-1 EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: All - CD