Huston, Nancy
Ein winziger Makel Roman
Bücher

Vier Generationen – durch ein Geheimnis miteinander verbunden.


Rezension

Über vier Generationen, aus der Sicht des jeweiligen Kindes rückläufig beschrieben, führt die Autorin die LeserInnen zum Zentrum des Rätsels. Da ist der sechsjährige Sol, verwöhnt, selbstbewusst und altklug, von seiner Mutter vergöttert und verzogen, der in Amerika lebt; da ist die sechsjährige Kristina, die eine Wunderstimme besitzt und in Deutschland zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wohnt. Kristina ist Sols Urgroßmutter. Zwei Generationen liegen zwischen beiden und doch sind sie eng verbunden durch ein Geheimnis, das sich durch die Geschichte zieht und das sich dem Leser erst allmählich erschließt. Da ist auch Randall, Sols Vater, dessen eigener Vater sich kaum noch als Jude fühlt, dessen Mutter jedoch vor der Hochzeit zum jüdischen Glauben übergetreten ist. Da ist Sadie, Randalls Mutter, die nicht bei ihrer kapriziösen Mutter, der jungen begabten Sängerin, sondern bei den strengen Großeltern lebt. - Vier verschiedene Kindheitserinnerungen stehen nebeneinander, fügen sich schließlich zum Ganzen.

Ein raffiniert konstruiertes Buch, das sowohl persönlich als auch historisch-politisch ausgerichtet ist. Ausgezeichnet mit dem Prix Femina und Bestseller in Frankreich. Zu empfehlen für anspruchsvolle LeserInnen.

Rezensent: Cornelia von Forstner


Personen: Huston, Nancy Aumüller, Uli Steinitz, Claudia

Schlagwörter: Nationalsozialismus Generationen

Huston, Nancy:
Ein winziger Makel : Roman / Nancy Huston. Dt. von Uli Aumüller und Claudia Steinitz. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2007. - 364 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-02992-0

Zugangsnummer: 22196
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher