Scarlet ist verantwortlich für ihren autistischen Bruder und ihre psychisch kranke Mutter - bis sie getrennt werden.
Rezension
Die 12-jährige Ich-Erzählerin kümmert sich um alles, damit sie mit ihrem autistischen Bruder Red und ihrer alkoholkranken, psychisch beeinträchtigten Mutter zusammenleben kann und ihre Familie nicht getrennt wird. Vor allem aber gibt sie Red, den sie intuitiv als einzige wirklich versteht, Halt und Struktur und nimmt ihm seine Ängste. Nach einem von der Mutter verursachten Brand kommt Scarlet in eine Pflegefamilie, Red in ein Heim. Auch wenn Scarlet sich gut aufgehoben fühlt, geht sie hartnäckig auf die Suche nach ihrem Bruder. Am Ende findet sich eine Lösung, die die Geschwister beieinander lässt, aber auch Scarlets Anspruch auf ein Kindsein ohne die übergroße Last der bisherigen Verantwortung gerecht wird. An vielen Details wird deutlich, wie Red seine Welt wahrnimmt, wobei sein Interesse für Vögel eine wichtige Rolle spielt. Beeindruckend ist die positive Sicht auf alle Personen und die einfühlsame Zeichnung der Emotionen der Protagonistin im krisenhaften Verlauf der Ereignisse.
Das für Jugendliche ab 12 Jahren sehr zu empfehlende Buch wird besonders diejenigen ansprechen, die mit einem Kind mit einer Behinderung zusammenleben oder mit ihm Kontakt haben.Rezensent: Klaus Beyer-Dannert
Personen: Lewis, Gill Seuß, Siggi
Lewis, Gill:
Ein Zuhause für immer / Gill Lewis. Dt. von Siggi Seuß. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2017. - 217 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
978-3-423-76184-0_B geb. : EUR 14.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Lew - Buch