Hänsel und Gretel als Protagonisten einer märchenhaften Geschichte mit vielen schauererregenden Momenten.
Rezension
Adam Gidwitz greift bei der Konzeption seiner "dunklen grimmigen Geschichte" zum Teil auf die Originalversionen der Grimm'schen Märchen zurück und verbindet diese zu einer einzigen Geschichte, in der Hänsel und Gretel als Protagonisten eine Grausamkeit nach der anderen erleben und sozusagen von einem Märchen ins andere stolpern. So finden sich beispielsweise Bezüge zu den originalen Märchen "Die sieben Raben" oder "Brüderchen und Schwesterchen". Was dabei herauskommt, ist ein Flickenteppich, dessen verwobene Grausamkeiten zwar den Originalen in ihrer Brutalität manchmal nahe kommen, aber in weiten Teilen der Phantasie Gidwitz' zu entspringen scheinen. Außer acht wird dabei auch gelassen, dass sich bereits die Gebrüder Grimm mit dem Vorwurf ihrer Zeitgenossen auseinandersetzen mussten, die ursprünglichen Versionen seien nicht kindgerecht.
Zahlreiche Erzählerkommentare sollen wohl die Spannung zusätzlich erhöhen, wirken aber in ihrer Fülle sehr aufgesetzt und übertrieben.
Rezensent: Claudia Birk-Gehrke
Personen: Gidwitz, Adam D`Andrade, Hugh Lochner, Stephanie
Gidwitz, Adam:
Eine dunkle grimmige Geschichte / Adam Gidwitz. Ill. von Hugh D`Andrade. Dt. von Stephanie Lochner. - 1. Aufl. - München : arsEdition, 2011. - 250 S. : Ill. ; 21 cm . -
ISBN 978-3-7607-8366-6
Signatur: Ju 2/1 - Bücher