Margarete liebt ihre Familie, aber muss sie sich dafür aufgeben, während ihr Mann Karriere macht und Affären pflegt?
Rezension
Erzählt wird ein Frauenleben. Es beginnt mit einer glücklichen Kindheit in Ungarn. Margarete und ihre Eltern werden zu Flüchtlingen, als die Ungarn-Deutschen nach dem 2. Weltkrieg vertrieben werden. Sie begreift, dass sie sich anpassen muss, um dazuzugehören. Nach dem Abitur beginnt sie ein Lehramtsstudium. Die Beziehung zu Lenz führt zu einer Schwangerschaft und sie heiraten. Margarete möchte ihr Studium fortführen, aber die Rahmenbedingungen und ihr Ehemann sind nicht unterstützend. Die Heirat hat ihr ein finanziell sorgenfreies Leben ermöglicht, aber sie ist nicht glücklich. Ihr Mann liebt sie, hat aber ständig Affären. In einer Krisensituation sind die Eltern und die unkonventionelle Nachbarin eine große Hilfe. Mit deren Hilfe schafft sie später den Wiedereinstieg ins Studium, allerdings begleitet von Schuldgefühlen, da sie inzwischen ein zweites Kind hat. Schwerpunkt des Romans sind die 60er Jahre mit den patriarchalischen Strukturen und den Konventionen. Eingestreut sind die Lebensumstände vor der Vertreibung und der Neuanfang, die Margarete sehr geprägt haben.
Das Buch fokussiert die 60er Jahre, wo das Frauenbild den Wunsch nach Selbstverwirklichung erschwerte. Ein Thema für Gesprächskreise, das auch aktuelle Aspekte hat.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Quentin, Lisa
Quentin, Lisa:
Eine gute Ehe : Roman / Lisa Quentin. - München : Goldmann, 2024. - 349 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-31732-5
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