Siebzigster Geburtstag von Papa, eine schöne Familienfeier mit den drei erwachsenen Kindern – ein Fest mit Paukenschlag.
Rezension
Auch in diesem norwegischen Roman geht es letztlich um die Frage nach Zusammenleben und innere Einsamkeit. Eine Frage, deren Antwort auf der zweitägigen Tour der Familie nach Rom zur Feier von Papas Geburtstag wie eine Bombe einschlägt: Nach 40 Jahren bricht die Ehe von Sverre und Torill auseinander, sie werden sich scheiden lassen. Ungläubiges Staunen bei den drei erwachsenen Kindern Liv, 40, Ellen, 38, und Håkon, 30, die die Geschichte kapitelweise erzählen. Es ist nicht nur die gescheiterte Beziehung der Eltern, die sie unterschiedlich aufnehmen und diskutieren; vielmehr erhält der Leser einen intimen Blick in Leben und Beziehungen der Kinder, der verheirateten Liv mit zwei eigenen Kindern, der sich heftig nach Kindern sehnenden Ellen und des Junggesellen Håkon, der etwas aufbauen möchte. Es wird für alle eine Abrechnung, eine Auseinandersetzung mit dem Leben an sich. Für den Leser wird der Roman zur deutlichen Aufforderung, seine eigenen Ansprüche an Beziehungen zu überdenken.
Gut einsetzbar in Lese- und Literaturkreisen, die in Fragestellungen rund um den Wert von Ehe und Familie einen Schwerpunkt setzen.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Flatland, Helga Ranzinger, Elke
Flatland, Helga:
Eine moderne Familie : Roman / Helga Flatland. Dt. von Elke Ranzinger. - Bonn : Weidle, 2019. - 306 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-938803-93-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher