Barbery, Muriel
Eine Rose allein Roman
Bücher

Auf der - widerwilligen - Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln findet Rose ihr Leben.


Rezension

Rose hat mit ihren vierzig Jahren das Gefühl, noch gar nicht richtig gelebt zu haben. Als Botanikerin kennt sie Blumen, aber sie betrachtet sie nicht; nichts dringt zu ihr durch, nichts kann sie berühren. Sie ist einsam, hat viel Leid erfahren. „Leben tut weh", sagte Rose. „Etwas Gutes ist dem Schmerz nicht abzugewinnen." Ein unerwarteter Anruf reist sie aus ihrem Alltag: Sie soll für die Testamentseröffnung ihres Vaters nach Kyoto fliegen. Als sie widerwillig zustimmt, ahnt sie nicht, wie sehr das fremde Land mit seinen Tempeln und Zen-Gärten sie aufwühlen wird. Auf der Reise zu ihren Wurzeln begegnet sie Paul, der ebenfalls mit seiner Trauer zu kämpfen hat. Die beiden nähern sich an „Sie kamen zum Haus, und Paul verabschiedete sich vor der Schiebetür. Sie hätte ihn gerne zurückgehalten, er machte einen Schritt nach hinten, lächelte sie an. Der Mond verschwand hinter einer Wolke, sie sah ihn nicht mehr, hörte, wie er das kleine Tor schloss und sich in seinem ruhigen und zugleich brüchigen Schritt entfernte.“
„Eine Rose allein“ ist ein stiller, leiser, poetischer Roman.

Ein stilles, berührendes Buch über Trauer und Glück, das zum Nachdenken anregt.

Rezensent: Christine Stockstrom


Personen: Barbery, Muriel Cassau, Norma

Schlagwörter: Frau Trauer Japan

Barbery, Muriel:
Eine Rose allein : Roman / Muriel Barbery. Dt. von Norma Cassau. - Berlin : List, 2022. - 204 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-471-36046-0

Zugangsnummer: 44079
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher