44 kurze Impressionen über eine Kindheit, ein Haus und eine Familie in Damaskus, die der Bürgerkrieg zerstört hat.
Rezension
Luna Al-Mousli hat doppeltes Glück im Unglück. Ihre Eltern, eine österreichische Mutter und ein syrischer Vater, haben mit ihr auf einem normalen Weg ihr Land verlassen und in Österreich eine zweite Heimat gefunden. Sie ist zweisprachig aufgewachsen, ihr kleines deutsch-arabisches Buch, das sie selbst illustriert und gestaltet hat, ist ihre Abschlussarbeit an der Wiener Universität für Angewandte Kunst. Damaskus: Das war für die Autorin ein bürgerliches, behütetes Leben im Schoße der Großfamilie, eine Erinnerung an gute Momente von Sommer, Sonne und Blumen, aber auch an ungeheizte Räume im Winter, an Angst vor Soldaten und die Zudringlichkeit eines totalitären Regimes. Trotz Integration bleibt ihre Sehnsucht nach einer verlorenen Heimat glaubwürdig. Al-Mousli schreibt liebevoll und gleichzeitig ehrlich und kritisch über Syrien. Es sind vor allem diese Mischung und die dekorativen, zweifarbigen Miniatur-Illustrationen, die dem Buch einen außerordentlichen Charme verleihen.
Für alle neugierigen, jungen Leserinnen, die genügend Abstand zur Kindheit haben sollten, um deren unvergesslichen Zauber nachvollziehen zu können.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Al-Mousli, Luna
Al-Mousli, Luna:
Eine Träne. Ein Lächeln : Meine Kindheit in Damaskus. Deutsch - Arabisch / Luna Al-Mousli. - Frankfurt : Weissbooks, 2016. - 124 S. : Ill. ; 17 cm
ISBN 978-3-86337-107-4 geb. : EUR 12.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb AlM - Buch