Ein Schaf kommt mit dem Boot übers Meer und wird von der einheimischen Herde zunächst abgewiesen.
Rezension
Zu Beginn ergeht die Aufforderung, sich als Mitglied einer glücklichen Schafherde auf einer Klippe hoch über dem Meer zu fühlen. Eines Tages kommt ein etwas dunkleres Schaf angerudert. Wölfe haben seine Familie gefressen; es konnte gerade noch fliehen. Das Boot ist leck, ein herunter geworfener Eimer beruhigt nur die Herde. Deren fremdenfeindliche Argumente gegen eine Rettung/Aufnahme des Geflüchteten kommen Erwachsenen dann sehr bekannt vor. Das Schaf versinkt, alle verschließen angesichts des nahenden Todes die Augen; die nächsten Seiten des Buches sind schwarz. Dann soll die Identifikation mit dem Herdentier aufgegeben werden und es folgen - rhetorische - Fragen: Schaust du auch weg? Du willst helfen? - Auf der nächsten Seite steht der Flüchtling oben auf der Wiese (wie genau das möglich wurde, bleibt ungewiss) und dankt seinem Helfer; die Herde wundert sich, lässt es aber geschehen. - Niemanden ertrinken lassen! Der Aufruf ist (über-)deutlich.
Die schwarzen Seiten könnten gefüllt werden mit Gespräch über Gefühle, Hilfsmöglichkeiten, Mut zum Widerspruch ...Rezensent: Griet Petersen
Personen: Schmidt, Hans-Christian Német, Andreas
Eine Wiese für alle / Hans-Christian Schmidt. Ill. von Andreas Német. - München : Klett Kinderbuch, 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-95470-242-8
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher