Einen Tag ganz brav
Bücher

Oskar und seine Schwester räumen die Wohnung auf … mit verheerenden Folgen.


Rezension

Dieses Bilderbuch aus Estland wartet mit ganz unterschiedlichen Perspektiven auf, die farblich voneinander abgesetzt sind. Bunt ist der unbefangene Blick der Kinder gezeichnet, die an ihrem „Omatag“ ganz brav sind: dazu gehören freiwilliges Anziehen, Zähneputzen und Aufräumen. In blassen Farben erscheint Oma, versunken zunächst in die Rundfunknachrichten, dann in einen Fernsehfilm, später in den Kleinanzeigen und schließlich geschäftig am Herd. Nach etwa der Hälfte des Buches kehrt die Mutter heim, und nun sehen wir mit ihren Augen, welches Chaos die Kinder tatsächlich angerichtet haben. Die Wohnung ist ein Schlachtfeld, die Mutter verzweifelt und am Ende ihrer Kräfte. Auch ihre Sicht auf das das Geschehen ist farblich besonders gestaltet und dem Kinderblick ganz entgegengesetzt. Dennoch wird das Bilderbuch mit dem Versuch, verschiedene Perspektiven darzustellen, für die junge Zielgruppe nicht ohne Weiteres verständlich sein.

Andererseits entpuppt es sich als Generationenbuch mit harmonischem Ausgang, das zum Gespräch einlädt, auch wenn Oma als Kinderbetreuerin vollkommen versagt.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Koff, Indrek Saar, Ulla Wilms, Carsten

Schlagwörter: Generationen Perspektivwechsel

Einen Tag ganz brav / Indrek Koff. Ill. von Ulla Saar. Dt. von Carsten Wilms. - Berlin : Kullerkupp, 2018. - 53 S. : überw. Ill. ; 28 cm. -
ISBN 978-3-947079-05-6

Zugangsnummer: 38216
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher