Gut gemeinte Fabel über Moral und Rassismus in Deutschland vor dem Hintergrund der großen Fußballbühne.
Rezension
In diesem kleinformatigen, kurzen Büchlein steht ein deutscher Fußballnationalspieler mit nigerianischen Wurzeln zur Einwechslung an der Seitenlinie bereit. Während er sich warm macht, erinnert er sich an seine Jugend und reflektiert die Schwierigkeiten, die Anderssein in Deutschland mit sich bringt. Dabei werden Themen wie Rassismus, Ausgrenzung, Integration von Flüchtlingen, Nationalität und Zugehörigkeit verhandelt. Das sicherlich gut gemeinte und respektable Vorhaben des Autors scheitert allerdings. Denn selbstverständlich kann man derlei komplexe Themen nicht auf 58 kleinformatigen Seiten zufriedenstellend behandeln. Der Autor überlädt das kleine Buch im Laufe der Geschichte immer mehr. Und so scheitert das Buch leider an der Aufgabe, die es sich selber stellt: extrem komplexe Probleme auf extrem kurzem Raum zu verhandeln. Die durchaus interessanten abstrakten Illustrationen von Verena Ballhaus, die an Buntstiftzeichnungen erinnern, entschädigen etwas, können das Buch aber auch nicht retten.
Das kleinformatige, schmale Bändchen passt in jede Taschenbibliothek. Vielleicht als Anregung zu weiterführenden Diskussionen, die tiefer gehen, zu verwenden.Rezensent: Christian Prange
Personen: Theisen, Manfred
Theisen, Manfred:
Einer von 11 / Manfred Theisen. Ill. von Verena Ballhaus. - Bindlach : Loewe, 2018. - 59 S. : Ill. ; 15 cm
ISBN 978-3-7855-8912-0 geb. : EUR 6.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 The - Buch