Karlin, Alma M.
Einsame Weltreise
Bücher

Eine äußerst sprachbegabte, aktive und mutige Frau erzählt von ihren Welterfahrungen zwischen 1919 und 1928.


Rezension

1889 in Cilli, im heutigen Slowenien, geboren, entdeckte Karlin bald ihre kreativen und intellektuellen Fähigkeiten, lernte nach und nach 11 Fremdsprachen, lebte und arbeitete in London und Skandinavien. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte sie in ihre Heimat zurück und eröffnete eine Sprachschule. Ihr eigentlicher Wunsch aber war es, als Schriftstellerin und Autorin die Kulturen der Welt zu erkunden. Mit wenig Geld, aber mit hellem Kopf und Schreibmaschine sowie mit eisernem Willen und hoher Selbstdisziplin machte sie sich, den günstigsten Schiffspassagen und Visa folgend, über Lateinamerika auf den Weg nach Japan. Da sie immer die billigsten Varianten des Reisens wählen musste, berichtet sie vielfach aus einer Perspektive „von unten“, lernt aber auch aufgrund ihrer geistigen und körperlichen Beweglichkeit viele andere Aspekte des Lebens in den bereisten Ländern kennen. Die größte Gefahr: der männliche Chauvinismus aller Schattierungen, der sie mehrmals fast das Leben kostete.

Die zum Teil von zeitbedingten Vorurteilen geprägte, aber packende Geschichte vermittelt sehr gut Einblicke in ganz unterschiedliche Kulturen und Gesellschaftskreise jener Epoche.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Karlin, Alma M. Jezernik, Jerneja Jürgs, Britta

Schlagwörter: Reisen Frau 20er-Jahre

Karlin, Alma M.:
Einsame Weltreise / Alma M. Karlin. Hg. und mit einem Nachwort von Jerneja Jezernik. Mit einer Einleitung von Britta Jürgs. - Berlin : Aviva, 2019. - 391 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-932338-75-5

Zugangsnummer: 40822
Weltreisen, Entdeckungen, Darstellungen aus mehreren Erdteilen - Signatur: Eb - Bücher