Die Fortsetzung einer Familiengeschichte um einen alterschwachen norwegischen Bauernhof: nun muß es Entscheidungen geben.
Rezension
Das Interesse, das schon beim dem ersten Werk ( „Das Lügenhaus“) dieser Familiensaga geweckt wurde, wird durch diesen zweiten Teil noch verstärkt. In dieser, durchaus eigenständig zu lesenden Fortsetzung schafft es die Autorin, das Geschehen nicht nur auf dem Hof bei Trondheim mit Leben zu erfüllen. Wie Einsiedlerkrebse, die auf der Suche nach einer neuen Behausung sind, versuchen die Mitglieder der Famile Orientierung, Geborgenheit und neue Heimaten zu finden. Anne Ragdes Stil und Methode des Schreibens tragen dazu bei, dass selbst unwichtiges Geschehen in der Gesamtdramatik des Werkes unglaubliche Bedeutung findet. Die vorsichtige und doch sehr deutliche skandinavische Denk- und Lebensweise wird in den handelden Personen ausgelebt und ist mehr als nur ein Konflikt zwischen Brüdern oder Vater und Tochter. Die Autorin gibt mit ihrem insgesamt sehr leise formulierten Buch einen spannenden Einblick in soziale und sozialpsychologische Lebenszusammenhänge im Norden.
Es könnte gut sein, dass es LeserInnen gibt, die auf diese Fortsetzung warten. Sie sollten nicht enttäuscht werden. ebenso gern empfohlen wie der erste Band!Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Ragde, Anne B. Haefs, Gabriele
Ragde, Anne B.:
Einsiedlerkrebse : Roman / Anne B. Ragde. Dt. von Gabriele Haefs. - 1. Aufl. - München : btb, 2008. - 318 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-442-75167-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher