Kommissar Erlendur Sveinsson klärt in seiner Heimatregion in Ost-Island ein Vermisstenschicksal aus den 1940er Jahren.
Rezension
"Er war überzeugt davon, dass es ihm nie beschieden sein würde, ein glücklicher Mensch zu sein": Diese Selbsteinschätzung gibt die düstere Grundstimmung im elften und letzten Band mit dem isländischen Polizisten vor, denn konkret geht es nicht nur um eine vor Jahrzehnten verschwundene Frau, sondern parallel auch um die Lebensgeschichte des Protagonisten selbst. Seit Kindertagen quält ihn, dass sein kleiner Bruder ähnlich wie die Vermisste im Unwetter verschollen ist. - Die langsam und defensiv erzählte Story enthält für Indridason typische Bestandteile: kalter Fall, uralte Zeugen, eigenbrötlerischer Ermittler, schaurig-morbide Elemente (Graböffnungen, Begräbnis von Scheintoten). Sie ist aber durchaus spannend angelegt und wird vom bekannten Schauspieler Kreye einfühlsam vorgetragen. Die literarische Qualität ist aber wegen mancher Längen, Wiederholungen und der gerade für ein Hörbuch allzu herausfordernden Personen- und Ortsnamensfülle nicht über alle Zweifel erhaben.
Besonders für Bibliotheken, wo Ausdauer erfordernde Krimi-Hörbücher skandinavischer Autoren gut nachgefragt werden, ein Anschaffungsvorschlag. Leider nur im Papp-Cover.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Bürling, Coletta Kreye, Walter Indriðason, Arnaldur
Indriðason, Arnaldur:
Eiseskälte : Autorisierte Audiofassung / Arnaldur Indriðason. Gelesen von Walter Kreye. Dt. von Coletta Bürling. - Köln : Lübbe Audio, 2012. - 4 CDs ; 305 Min. -
ISBN 978-3-7857-4691-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher