Die Geschichte über die Jugend eines jungen Mädchens in der Arktis.
Rezension
"Eisfuchs" ist das belletristische Debüt von Tanya Tagaq. Ihr Buch erzählt von den Teenager-Jahren einer jungen Inuk, die genau wie die Autorin selbst, im hohen Norden Kanadas in einem kleinen Ort am Rande des Eismeers aufwächst. Neben atemberaubender Natur und verzaubernder Mythologie erzählt Tanya Tagaq in ihrem Werk von einer Gesellschaft, die unter anderem durch westliche Einflüsse und Restriktionen immer mehr ihre Wurzeln verliert und besonders in den langen, dunklen Wintern durch Alkohol und Drogen verroht. In ihren Erzählungen verschwimmen die Grenzen zwischen Realität, Phantasie und den Mythen der Inuit. Unterstützt werden einige Abschnitte des Buches von Gedichten und schwarz-weiß Zeichnungen. Gewidmet ist "Eisfuchs" den Überlebenden der Residential Schools, den verschwundenen sowie ermordeten indigenen Frauen bzw. Mädchen Kanadas. Die Autorin thematisiert in diesem Zusammenhang sehr drastisch das Thema der sexualisierten Gewalt. Ein aufwühlender und absolut ungewöhnlicher Roman, der gleichermaßen fesselt und verstört.
Aufgrund der experimentellen Schreibweise besonders für neugierige Leser*innen zu empfehlen. Die Schilderungen sexualisierter Gewalt bedürfen allerdings einer Triggerwarnung.Rezensent: Rosa Bömelburg
Personen: Tagaq, Tanya Burger, Anke Caroline Hernandez, Jaime
Tagaq, Tanya:
Eisfuchs / Tanya Tagaq. Dt. von Anke Caroline Burger. Ill. von Jaime Hernandez. - München : Antje Kunstmann, 2020. - 195 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-95614-353-3 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Tag - Buch