Ein behinderter junger Schwede sucht in Berlin seine Mutter, an die er sich gar nicht erinnern kann.
Rezension
Um es vorweg zu sagen: Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. H. Nesser erzählt zunächst in drei „Vorspielen“ von Arne, der als Kind beim Sprung ins flache Wasser wortwörtlich „auf den Kopf gefallen“ ist, von Beate, die seit ihrer Kindheit an den Rollstuhl gefesselt ist, und von einem verwirrten Professor, der in der Psychiatrie auf seine Entlassung wartet.
Die zentrale Figur ist Arne. Er hat seinem sterbenden Vater versprochen, die totgeglaubte Mutter in Berlin zu suchen. So fährt Arne allein aus der schwedischen Provinz in die deutsche Hauptstadt. Was der liebevoll-tollpatschige Arne dort erlebt, wie er an Kleinigkeiten scheitert und an Herausforderungen wächst, wird meisterhaft einfühlsam, humorvoll und hintergründig erzählt. Fast märchenhaft kreuzen der verwirrte Professor und die kluge, hilfsbereite Rollstuhlfahrerin Beate seine Wege. In elf Tagen erschließt sich ihm eine neue Welt und er gewinnt geheimnisvollen Einblick in eine verborgene zweite Welt. Er bleibt in Berlin.
Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Berf, Paul Nesser, Hakan
Nesser, Håkan:
Elf Tage in Berlin : Roman / Håkan Nesser. Dt. von Paul Berf. - München : btb, 2015. - 381 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-442-75493-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher