Ein anrührender Alzheimer-Roman aus der Sicht der betroffenen Maud mit tragisch-komischen Zügen.
Rezension
Pfirsichdosen gibt es viele in Mauds Haushalt und es werden immer mehr. Die 82-Jährige kann es sich nicht merken, dass sie fast täglich welche einkauft. Noch wohnt sie alleine in ihrem Haus, betreut von Pflegerinnen und ihrer Tochter Helen. Alle haben viel Geduld mit der vergesslichen Seniorin, selbst der Polizist, bei dem sie immer wieder nach Elizabeth fragt und sogar eine Anzeige aufgibt. Denn Maud vermisst Elizabeth schon lange. Bald darauf nimmt Helen ihre Mutter zu sich. Die Suche nach Elizabeth und die Fragen nach dem Schicksal ihrer verschwundenen älteren Schwester Sukey verstummen nicht bis sich in einem herzzerreißenden Finale die Dinge aufklären. Der Debüt-Roman aus der Feder einer 28-Jährigen rührt zutiefst. Eindringlich wird Mauds Abgleiten in die Demenz veranschaulicht, spannend erfährt man in Rückblenden ihr Leben als junger Mensch. Dass der Roman in der Ich-Form, also aus der Sicht der betroffenen Maud geschrieben ist, verleiht ihm eine besondere Intensität, die es auszuhalten gilt.
Der inhaltlich und erzähltechnisch berührende Roman gehört in jede Erwachsenenbücherei.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Healey, Emma Schumacher, Rainer
Healey, Emma:
Elizabeth wird vermisst : Roman / Emma Healey. Dt. von Rainer Schumacher. - Köln : Lübbe, 2014. - 348 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-7857-6110-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher