Drei Schwestern müssen sich mit dem Älterwerden der Eltern auseinandersetzen.
Rezension
Lange schon sind sie sich fremd geworden; die Schwestern Sanne, Petra und Gitti. Zunehmend lustlos spielen sie ihre Rollen: Gitti gibt sich immer locker und unbekümmert, Petra sucht Erfüllung im Beruf und unverbindlichen Abenteuern und Sanne kümmert sich um ihre Familie und die betagten Eltern in ihrem kleinen Reihenhaus. Ohne Sanne schaffen es die Eltern nicht mehr und der Tochter wird es allmählich zu viel. So beschließt sie, dass die Eltern in eine seniorengerechte Wohnung umziehen sollen; das Haus soll verkauft werden. Die Eltern fügen sich, aber Petra ist entsetzt. Wie kann ihre Schwester die Eltern entwurzeln und den Ort ihrer gemeinsamen Kindheitserinnerungen verkaufen? Sanne fühlt sich unverstanden, doch auch ihr fällt es unerwartet schwer, sich von dem leeren Haus zu trennen. In ihrem klugen, schnörkellos klar erzählten Roman stellt Ute Mank eine existenzielle Frage: Wie gehen wir damit um, wenn die Eltern nicht mehr alleine leben können? Die lebensnah gezeichneten Charaktere Sanne und Petra bieten jeweils unterschiedliche Lösungsansätze, die beide nachvollziehbar erscheinen. Das Buch berührt und macht nachdenklich. Wie würde man selbst entscheiden?
Sehr gut für Lesekreise geeignet, eine rege Diskussion ist garantiert.Rezensent: Claudia Puschmann
Personen: Mank, Ute
Mank, Ute:
Elternhaus : Roman / Ute Mank. - München : dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG, 2023. - 301 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-423-28350-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher