Durch die Augen des neuen Tierarztes in einem katalanischen Dorf werden die Menschen und ihre alltäglichen oder auch ungewöhnlichen Schicksale geschildert.

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Rezension

Der Erzähler, Chronist des politischen und kulturellen Lebens und Reiseschriftsteller Josef Pla, gilt als Klassiker der Moderne und als einer der bedeutendsten katalanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Im vorliegenden Roman hält er einem kleinen, friedlichen Dorf in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Katalonien den Spiegel vor, indem er den neuen Tierarzt des Ortes durch seine enge Straße wandern lässt. Der Leser darf mit ihm in viele Türen schauen und dabei intensive Eindrücke vom Alltag der dort lebenden Menschen sammeln. Die Köchin des Tierarztes liefert ihm zudem umfangreiches Klatschmaterial. Ganz normale, aber auch skurrile Persönlichkeiten werden mit leiser Ironie, subtilem Urteil und großer Sympathie genau beobachtet und liebevoll dargestellt. Mit wunderbarem Erzähltalent schildert der 1897 in Katalonien geborene Autor, der auch als Journalist in vielen Ländern Europas tätig war, hier das Leben seiner Landsleute und macht sie so über die Grenzen seines Landes bekannt. Unter Franco waren seine Werke verboten. Die Originalität seiner Darstellung macht diesen Roman, der keine eigentliche romantypische Handlungstruktur hat, zu einem wunderbaren Leseerlebnis.

Sehr gut lesbar, erschließt dieser Roman uns eine besondere und doch ganz alltägliche Welt, macht uns Menschen aus einem Landstrich Spaniens vertraut, in denen wir uns selbst aber auch wieder erkennen können. Breit einsetzbar und sehr gern empfohlen.

Rezensent: Marlies Selbach-Götting

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Personen: Pla, Josep Brandt, Kirsten

Schlagwörter: Provinz 20. Jh. Spanien