Albert Holler spürt dem Leben seines Vaters nach, das von den Zufällen der Geschichte bestimmt war.
Rezension
Die Geschichte von Karl H. beginnt zwischen den Kriegen, an Grenzen, die nicht eindeutig zu ziehen sind, zwischen Mitteleuropa und dem Balkan. - Der Ich-Erzähler besucht die Stadt seines Vaters, der war weder Deutscher noch Österreicher, auch kein Jugoslawe. Karl H., der Vater, war mit seinem Leben im 20. Jh. den Wechselfällen der Historie ausgeliefert. 1938 verlässt er Jugoslawien, um in Österreich beim Bau eines Elektrokraftwerks mitzuarbeiten. Durch den Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland wird er plötzlich Angehöriger des deutschen Reiches. 1939 wird er zum Wehrdienst eingezogen und bei militärischen Verhören in Bosnien als Dolmetscher eingesetzt. Eines Tages wird er mit Tomos konfrontiert und mit dem Schicksal der Partisanen. Tomos kennt er seit seiner Jugendzeit. Als die Engländer und die Neuseeländer einmarschieren stellt sich Karl wieder die Frage: Was wird aus mir? So wird er Erbe einer ungeheuren Nachkriegsverwirrung.
Sehr spannend geschrieben und wichtig als Information über die Jahre 1938-45.Rezensent: Christine Razum
Personen: Holler, Albert
Holler, Albert:
Entfernte Heimat : Roman / Albert Holler. - St. Pölten : Residenz, 2011. - 201 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7017-1564-0 geb. : EUR 21.90
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