Braslavsky, Emma
Erdling Roman
Bücher

Eine abgedrehte Science-Fiction-Reise durch die deutsche Mentalitätsgeschichte.


Rezension

Sahra Wagenknecht wurde von Außerirdischen entführt. Ihr Ehemann, Oskar Lafontaine, beauftragt Emma Erdling, die zum Schein ein Detektivbüro betreibt, mit der Suche nach ihr. Damit beginnt ein Roadmovie durch Raum und Zeit, auf dem die Ich-Erzählerin nicht nur die Entführte sucht, sondern zahlreichen Personen der deutschen Literaturgeschichte aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts begegnet. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei Werke früher deutscher Science-Fiction Literatur. Der eher handlungsarme Roman ist voller (der Literatur entnommenen) Beschreibungen außerirdischer Welten und gespickt mit philosophisch-politischen Dialogen über die deutsche Mentalität und Geschichte.
Wer die Mühe unternimmt, sich mit den vielen gedanklichen Ausführungen zu befassen und immer wieder im Internet die vielen Anspielungen zu recherchieren, was den Lesefluss allerdings manchmal auch ziemlich hemmt, erlebt ein vergnügliches und tiefsinniges Leseabenteuer.

Für Liebhaber:innen von Sci-Fi-Romanen sowie für Freund:innen von ausgefallenen Gedankengängen über deutsche Mentalitätsgeschichte; für Gemeindebüchereien eher weniger geeignet.

Rezensent: Christopher Krieghoff


Personen: Braslavsky, Emma

Schlagwörter: Fantasie Literatur Science-Fiction deutscher Geschichte

Braslavsky, Emma:
Erdling : Roman / Emma Braslavsky. - Berlin : Suhrkamp, 2023. - 421 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-43101-6

Zugangsnummer: 46547
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher