Pubertätsgeschichte über ein Erwachsenwerden in Schweden, über Ausgrenzung, Außenseitertum und Mobbing.
Rezension
Mikael Niemi, Autor des Bestsellers „Populärmusik aus Vitula", entwickelt in seinem Roman „Erschiess die Apfelsine“ die Geschichte eines 16-jährigen Ich-Erzählers, der nicht so werden will wie seine Mitschüler auf dem Gymnasium. Diese teilt er ein in Arschgeigen, die das Leben auf dem Silbertablett serviert bekommen oder in Idioten, die sich hilflos abrackern. Durch eigenwillige und provozierende Rituale grenzt er sich von den Mitschülern ab. Mit einer kraftvollen Sprache gibt Mikael Niemi Einblicke in merkwürdige Selbsterfahrungsrituale und Gedankenwelten seines eigenwilligen, jugendlichen Helden, in seine sehr männliche Pubertät und seine Erfahrungen mit der ersten großen Liebe. Ausgrenzung und Mobbing im Schulalltag führen fast in eine Katastrophe, deren Spitze, ein angekündigter Amoklauf eines Mitschülers, der Ich-Erzähler nur knapp verhindern kann. Dem Leser stockt mehr als einmal der Atem bei den Einblicken in das Innenleben und den Schulalltag "verschlossener "Jugendlicher.
Ein empfehlenswertes Buch, das dem Leser durch die Einblicke in die pubertären Fantasiewelten jedoch einiges abverlangt. Für Gesprächskreise über Jugendkultur gut geeignet.Rezensent: Christine Helming
Personen: Hildebrandt, Christel Niemi, Mikael
Niemi, Mikael:
Erschiess die Apfelsine : Roman / Mikael Niemi. Dt. von Christel Hildebrandt. - München : btb, 2011. - 235 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-442-75302-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher