Marco hat was getan und zwei Kinder sind tot. Dreizehn Menschen aus seinem Umfeld und eine Frage: Warum?
Rezension
Marco verübt einen Brandanschlag, bei dem zwei türkische Kinder zu Tode kommen. Marco schweigt. Es reden Bekannte, LehrerInnen, Sozialarbeiter, der Bürgermeister. In Sorge um das Ansehen der kleinen Stadt und der eigenen Profession wird Schuld gesucht und bei Marco und den jeweils Anderen gefunden. Da wird schnell klar, dass es ein "paar schwarze Schafe" immer gebe, das Kind, Marco, schon früh "in den Brunnen gefallen" sei, "Hakenkreuze, das Übliche" schon aufgefallen seien, aber was könne man machen? Da werden in einmütiger Hilflosigkeit Lichterketten gegen "dieses Türkenanzünden" gebildet und in der Klassenarbeit die Anzahl der Ermordeten in den Konzentrationslagern abgefragt. Dazu lädt das Buch ein: "Vielleicht wäre das das Richtige, dass wir uns jetzt alle zuerst einmal selber prüfen: Was habe ich unterlassen, was hätte ich tun können?" Wo gilt es, in meinem Umfeld, in meinem Alltag, hinzuschauen, wach zu sein, einzuschreiten?
Schule, 7./8. Klasse, KonfirmandenunterrichtRezensent: Martin Fuchs
Personen: Boie, Kirsten
Boie, Kirsten:
Erwachsene reden : Marco hat etwas getan / Kirsten Boie. - Überarb. Neuausg. - Hamburg : Oetinger, 2015. - 111 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-8415-0358-9 kt. : EUR 6.99
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Boi - Buch