Vier reale Geschichten von jungen Aids-Waisen aus Swasiland erzählen, wie erbarmungslos das Leben spielen kann.
Rezension
Ein Tag ohne Nahrung ist nicht so schlimm wie ein Tag ohne Schule – diese Aussage könnte aus der ersten von insgesamt vier Geschichten stammen, welche die bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie aus Swasiland mitbrachte. Darin geht es um den Jungen Thulani, der in der nahegelegenen Stadt zur Schule gehen dürfte, wenn er nur den Totenschein seiner Eltern vorlegen könnte. Doch niemand begleitet ihn in die Stadt und so bekommt er keine Ausbildung. In „Jabus Schuhe“ braucht Thulis kleine Schwester neues Schuhwerk. Thuli bietet ihre handgefertigte Ware an, die niemand kauft. Aber die Trucker wissen, was das junge Mädchen ihnen bieten wird. Auch die übrigen zwei Geschichten zeigen ungeschönt das harte Leben der Aidswaisen in Swasiland. Die vier Sprecher, allesamt aus der ersten Riege, setzen keine Effekte ein. Ihre ruhige Vortragsweise gibt den Szenarien Raum, die den meisten Kindern und Jugendlichen unvorstellbar vorkommen müssen. Deswegen sollte man jungen Menschen ab 13 Jahren diese CDs anbieten. Die Autorin des gleichnamigen Buches, Kirsten Boie, unterstützt das Projekt MobiDiK (Mobiler Dienst für Kinder) in Swasiland tatkräftig. Im Nachwort auf CD 2 erzählt sie von ihren Erfahrungen dort.
Das Hörbuch lässt keinen Zuhörer, ob jung oder alt, unbewegt. Auch für den Ethik-, Religions-, Jugendliteratur- oder Geografie-Unterricht bestens geeignet. Unbedingt einstellen! (Ab 13 J. ggf. mit Begleitung.)Rezensent: Martina Mattes
Personen: Uter, Jürgen Boie, Kirsten
Boie, Kirsten:
Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen : Autorisierte Audiofassung / Kirsten Boie. Gesprochen von Jürgen Uter u.a. - Hamburg : Goya Libre, 2014. - 2 CDs ; 118 Min.
ISBN 978-3-8337-3212-6
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Hörbücher