Alternativen im Verlauf der Geschichte.
Rezension
Natürlich haben Erwägungen über kontrafaktische Geschichte in der Wissenschaft Daseinsrecht, wie das Demandt in seinen einleitenden Worten erläutert. Keine Geschichtsbetrachtung, ob an Schule, Hochschule oder sonstigen Institutionen, ohne die Infragestellungen der Notwendigkeit. Wir betrachten vor allem die Zeitgeschichte immer auch, um mit ihr die Gegenwart zu erklären. Und spätestens seit Kant weiß man, dass nur im Rückblick Notwendigkeit auftaucht. Im gegenwärtigen Augenblick gibt es eine Freiheit des Handelns. Demandt greift sechzehn Beispiele aus der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit auf. Im Mittelpunkt stehen dabei Persönlichkeiten: Hannibal, Arminius, Pontius Pilatus und Jesus z.B. in den antiken Beispielen. Für das Mittelalter und die Neuzeit konzentriert sich Demandt auf Deutschland betreffende Beispiele. Es geht um Fragen wie: Was wäre passiert, wenn Friedrich der Große bei Mollwitz gefallen wäre? Oder: Welche Folgen hätte ein erfolgreiches Attentat auf Hitler gehabt?
Demandts Gedankenspiele sind durchweg realistisch. Insofern lernt der Leser aus den erfundenen Alternativen etwas über die tatsächliche Geschichte. Und darauf kommt es an.Rezensent: Matthias Gröbel
Personen: Demandt, Alexander
Demandt, Alexander:
Es hätte auch anders kommen können : Wendepunkte deutscher Geschichte / Alexander Demandt. - Berlin : Propyläen, 2010. - 286 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-549-07368-1 geb. : EUR 19.99
Weltgeschichte, Darstellungen mehrerer Epochen und Länder - Buch