Absurd, aberwitzig und abgründig. Wie ein Außenstehender das Leben einer ganz normalen Familie durcheinanderwirbelt.
Rezension
"Es war einmal ein Mann, der ging eines Abends zwischen Hauptgang und Nachtisch zu einer Dinnerparty im Haus der Leute, die die Dinnerparty gaben, nach oben und schloss sich in einem Zimmer ein." So ergeht es der Familie Lee. Ihr Freund Mark bringt zu ihrer Dinnerparty Miles mit, den er selbst erst einige Tage kennt. Eben jener Miles verbarrikardiert sich im Gästezimmer und weigert sich dies zu verlassen. Die Lees stellen ihm zunächst Essen und Trinken vor die Tür, werden aber zunehmend ratlos. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von drei verschiedenen Menschen, die alle am Rande mit Miles zu tun hatten. Da ist zum einen Anna, die vor 30 Jahren mit ihm auf Klassenfahrt war, aber auch die neunjährige Brooke, eine Nachbarstochter und die alte, leicht demente May kommen zu Wort. Ins Absurde gerät die Geschichte als Miles Prominenz erlangt. Eine Fangemeinde belagert das Haus, die Medienmaschinerie wird in Gang gesetzt. Ali Smith ist ein amüsanter Roman für eher anspruchsvolle Leser gelungen.
Empfohlen für Anhänger des schwarzen, schottischen Humors.Rezensent: Maike Linne
Personen: Smith, Ali
Smith, Ali:
Es hätte mir genauso : Roman / Ali Smith. Dt. von Silvia Morawetz. - München : Luchterhand, 2012. - 315 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-630-87312-1 geb. : EUR 19.99
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