Pradelski, Minka
Es wird wieder Tag Roman
Bücher

Hoffnung auf ein neues jüdisches Leben in Deutschland nach dem Holocaust.


Rezension

Die Autorin, selbst 1947 in einem Camp für „Displaced Persons“ in Deutschland geboren, erinnert an das Schicksal polnischer Juden im 2. Weltkrieg aus verschiedenen Perspektiven, besonders aber aus der Perspektive von Clara, die als 12-jährige auf sich selbst gestellt vergeblich Schutz und Herberge bei polnischen Freunden und Verwandten sucht. Sie begegnet aber offenem Hass, die vermeintlich Mitleidigen rauben sie aus und jagen sie davon. Die Autorin stellt den Polen hier kein gutes Zeugnis aus. Klara gerät in ein Lager, wo sie der besonders sadistischen Oberaufseherin „Liliput“ begegnet. Nach dem Krieg, kurz nach der Geburt ihres Sohnes Bärel in einem Frankfurter Krankenhaus, begegnet sie dieser Frau auf der Straße. Um sich vor Panikattacken zu schützen, beginnt sie auf den Rat ihres Mannes, ihre Geschichte aufzuzeichnen. Aber es kommt auch der Säugling zu Wort, der voller Kraft in die Zukunft blickt. Er wird zum Lichtblick und Hoffnungsträger gegen die drohende Traumatisierung.

Auch für junge Erwachsene ist dies eine informative Lektüre, die zwar unmissverständlich, aber doch zurückhaltend über die Grausamkeiten des Antisemitismus berichtet.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Pradelski, Minka

Schlagwörter: Hoffnung Antisemitismus Holocaust Traumatisierung

Pradelski, Minka:
Es wird wieder Tag : Roman / Minka Pradelski. - Frankfurt am Main : Frankfurter Verl. - Anst., 2020. - 382 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-627-00277-0

Zugangsnummer: 41715
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher