Warum Nachhaltigkeit mehr ist als nur „bio“.
Rezension
Der zur Zeit so „gehypte. “ Begriff der Nachhaltigkeit wir hier umfassend hinterfragt. Beide Autorinnen, die eine eher Umweltaktivistin, die andere Technikhistorikerin stellen gleich auf den ersten Seiten fest, dass die Industrieländer maßgeblichen Anteil an den Problemen des Planeten haben. Der deutschsprachige Teil dieser 20% der Erdbevölkerung erhält zunächst einen geschichtlichen Abriss zum Thema. In den folgenden Kapiteln wird die globale Dimension nachhaltigen Verhaltens in den Bereichen Energie, Mobilität, Müll, Nahrung, Kleidung, Wohnen und Migration beschrieben. Dabei soll dem Leser nicht mit dem moralischen Zeigefinger eine nachhaltig („brutal lokale“) korrekte Lebensweise aufgezwungen werden, sondern es geht um die Darstellung von Zusammenhängen. So werden z.B. Probleme bei der Nutzung regenerativer Energie angesprochen, die dabei von den Autorinnen angedeuteten Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind aber etwas zu optimistisch ausgefallen. Ein Buch sowohl für interessierte Einsteiger als auch eine Empfehlung z.B. zur Nachschulung von Verantwortlichen der Autoindustrie, die mehrere hundert Seiten starke Nachhaltigkeitsberichte anfertigen lassen und gleichzeitig Mogelsoftware basierte Technik produzieren, deren Emissionsfahnen sich bis in die USA ziehen.
Gemeindebibliotheken, Grundschulen, KitasRezensent: Stephan Bömelburg
Personen: Eismann, Sonja Lorkowski, Nina Linke, Rosa
Eismann, Sonja:
Fair für Alle! : Warum Nachhaltigkeit mehr ist als nur „bio“ / Sonja Eismann u. Nina Lorkowski. Ill. von Rosa Linke. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2016. - 166 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-82179-9
Signatur: Sa 3 - Bücher