Genügen ein biographisch interessanter Autor und gute PR für den literarischen Erfolg?
Rezension
Jutta Roth, 1967 in Rumänien geboren, legt mit ihrem Debütroman einen Kriminalfall aus dem Literaturbetrieb der Nachkriegsjahre vor, der auf einer wahren Begebenheit fußt. 1952 und 1954 veröffentlichte der Düsseldorfer E. Diederichs Verlag zwei Gedichtbände von George Forestier, die ungewöhnlich viel Publizität erlangten. Die literarische Welt war von Forestier überzeugt; die Presse euphorisch. Nur existierte der Autor nicht: der angeblich 1951 in Indochina verschollene französische Soldat Forestier war in Wirklichkeit der Herstellungsleiter des Verlages Dr. Karl Emerich Krämer. Der Verlag selbst deckte schließlich den Betrug auf. Roth nimmt den Fall auf und bearbeitet ihn als Literaturbetriebskrimi. Sie erzählt auf vier Ebenen aus den unterschiedlichen Sichten der Protagonisten. Die Autorin erzählt spannend wie in einem Krimi mit sehr vielen überraschenden Wendungen bis zum Schluss.
Spannende Geschichte über Schein und Sein im Literaturbetrieb. Gut auch für Literaturkreise geeignet.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Roth, Jutta
Roth, Jutta:
Falschspieler : Roman / Jutta Roth. - 1. Aufl. - Cadolzburg : Ars Vivendi-Verl., 2008. - 287 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89716-306-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher