Die Komponistin als Schwester, Ehefrau, Briefschreiberin und Persönlichkeit der deutschen Romantik.
Rezension
Über das Familienleben der Mendelssohns, die musikalischen Karrieren der Geschwister Felix und Fanny und deren Reisetätigkeit besitzen wir dank einer ausführlichen Korrespondenz intime Kenntnisse. Die schwedische Journalistin und Songwriterin hat sich in ihrer Auswahl der Quellen vorwiegend auf die reduzierten Möglichkeiten deutscher Frauen konzentriert, als Künstlerinnen öffentlich aufzutreten und damit öffentliche Aufmerksam zu erringen. Fanny stand immer im Schatten ihres Bruders, der hervorragende Lehrer hatte und große Reisen unternehmen durfte: „Felix in der großen Welt, Fanny in der kleinen“, ist das vorletzte Kapitel überschrieben. Die Autorin hat sich daneben durchaus mit den Formen der klassischen und romantischen Musik beschäftigt, ebenso mit der Kulturgeschichte des Deutschen Reiches in der ersten Hälfte des 19. Jhds. Manches bleibt dabei etwas oberflächlich, etwa die Charakterisierung Goethes, der angeblich „große Teile seines Lebens unter Depressionen, Angstattacken und Selbstmordgedanken litt.“
Das Buch richtet sich vorwiegend an ein schwedisches Publikum, doch können junge Leser, die noch wenig über die Zeit der deutschen Romantik wissen, von der Lektüre profitieren.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Serie / Reihe: insel taschenbuch 4843
Personen: Skagegård, Ellinor Elsässer, Regine
Skagegård, Ellinor:
Fanny Mendelssohns unerhörtes Gespür für Musik : Roman / Ellinor Skagegård. Dt. von Regine Elsässer. - Berlin : Insel, 2021. - 236 S. ; 21 cm - (insel taschenbuch 4843). -
ISBN 978-3-458-68143-4
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher