Alexander schreibt seine und Freund Uwes Lebensgeschichte in der DDR und in der Nachwendezeit auf.
Rezension
Auf einer gemeinsamen Ostsee-Schiffsreise nach St. Petersburg schreibt Alexander, Journalist beim Magazin SPIEGEL, in vier weißen Nächten die Lebensgeschichte seines schwulen Freundes Uwe auf. Immer stärker wird sie auch eine Geschichte seines eigenen Lebens. Die beiden kannten sich schon als Jungen in der Zeit, in der sie in Berlin in der damaligen DDR aufgewachsen sind. Beide hat dann die Sehnsucht nach der Ferne um die halbe Welt getrieben; sie lebten auf fast allen Kontinenten. Anders als in jeglichem Klischee erlebten sie den Osten auch als "unberechenbar und farbenfroh". Ihre Reisen durch die Welt sind letztlich Reisen zu sich selbst; das Erzählte vermischt Realität und Fiktion, so wie es wohl jede Erinnerung tut. Überraschend erzählt Uwe am Ende des Textes, dass er Inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit gewesen war. Erleichtert ist Alexander so als seine Spiegel-Kollegen den Text nicht veröffentlichen wollen, da er zu viele historische Ungereimtheiten enthielte.
Sehr flüssig und gut zu lesender Text; am interessantesten für alle, die die Wendezeit erlebt haben. Sehr empfehlenswert!Rezensent: Christiane Spary
Personen: Osang, Alexander
Osang, Alexander:
Fast hell / Alexander Osang. - Berlin : Aufbau, 2021. - 237 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03858-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher